Ein kleines
Wörterbuch der
Widerstandsschweiß
technik
…monatliches
Update!
© Stefan Schreiber
INFOs von A-Z
… ein kleines Wörterbuch der
Widerstandsschweißtechnik
Gerade beim Widerstandsschweißen werden viele Begriffe häufig falsch
benutzt.
Deshalb findet man hier typische Begriffe und deren Erklärung in
Kurzform.
Ausführlicher werden die Themen in Lehrgängen/Workshops
behandelt!
Abbrennstumpfschweißen RA
Schweißprozess, der Teile im Stumpfstoß verbindet. Hierbei wird die
Erwärmung/das Aufschmelzen durch konduktive
Widerstandserwärmung erzeugt. Kennzeichen ist ein starker
Funkenregen während der Abbrennphase. Nach der Abbrennphase
erfolgt das Stauchen der Teile. Je nach Erfordernis können in der
Maschine weitere Phasen, wie das Vorwärmen und Nachwärmen
ablaufen.
Es wird eingesetzt sich für beliebige Querschnittsfomen bis zu einer
max. Verbindungsfläche von etwa 100.000 mm² bei Stahlmaterialien.
Eine Alternative zum Abbrennstumpfschweißen ist das =>
Pressstumpfschweißen.
AC
Wechselstrom (englisch: alternating current). Wird in der Regel mit einer
Frequenz von 50 Hz (50 Perioden pro Sekunde) eingesetzt.
Adaptive Regelung, QSG
Besondere Funktion von Schweißssteuerungen, die diese in die Lage
versetzen soll die Punktschweißung auch beim Auftreten von
Störgrößen durch Anpassung von einer oder mehreren Stellgrößen
(Schweißzeit, Schweißstrom, Elektrodenkraft) zu einem guten Ergebnis
zu führen.
Für das Buckelschweißen sind diese Geräte aufgrund der Wirkprinzipien
in der Regel nicht einsetzbar.
Anmerkung: in der Anfangsphase wurden diese Geräte oft als „QSG =
Qualitäts-Sicherungs-Systeme“ bezeichnet. Die meisten Geräte wurden in der
SLV Duisburg im Forschungs- und Industrieauftrag untersucht.
Anlegieren
Bildung einer Fremdschicht auf der Elektrodenarbeitsfläche, z.B. beim
Schweißen verzinkter Bleche Zn-Cu=Messing-Schicht. Beim Schweißen
von Aluminium oder aluminierten Blechen setzt sich Al auf der
Elektrode ab. Diese Fremdschichten beeinflussen u.A. den Widerstand
und beeinflussen dadurch die Schweißung => Elektrodenpflege
Auflegieren
siehe Anlegieren
Aufpilzen
Mechanischer Verschleiß der Elektroden, der zu einer Vergrößerung der
Elektrodenkontaktfläche führt. Wird stärker z.B. durch Temperatur
(Schweißzeit, Strom, Kühlung,…) als auch höhere Elektrodenkraft.
Automatikbetrieb
=> Reparaturschweißanlage
Betriebsart
Bei den meisten Steuerungen kann man zwischen verschiedenen
Betriebsarten wählen, die je nach Steuerungshersteller unterschiedlich
benannt werden:
=> Einzelpunktbetrieb „EP“
=> Serienpunktbetrieb „SP“ (oder Reihenpunkt)
=> Dauerstrom „DS“ (oder Rollennahtbetrieb)
Die Anwahl erfolgt entweder in der Softwareoberfläche oder über einen
Wahlschalter.
Bolzenschweißen
Eigentlich weit verbreitet als Lichtbogenbolzenschweißen,
geht auch -viel sauberer- mit dem => Widerstandsbolzenschweißen
Buckel
Künstlich erzeugte oder natürliche Erhebung, die den Schweißstrom
konzentriert und dadurch die
=> Buckelschweißung ermöglicht.
Buckelresthöhe
siehe Rückverformung
Buckelschweißen
Widerstandsschweißprozess, bei dem der Strom in der Regel
punktförmig über die Form der Werkstücke konzentriert wird. Bei
Blechbauteilen müssen in eines der beiden Bleche vor dem
Schweißprozess definierte Erhebungen („=> Buckel“) eingeprägt werden.
Bei manchen Aufgaben, wie z.B. der Kreuzdrahtschweißung, stellt
bereits die natürliche Kontur der Werkstücke die Stromkonzentration
sicher.
Butzen
Ausgerissenes Material das, nach z.B. der Schälprüfung, auf dem einen
der beiden Teile verbleibt.
Der hieran gemessene Durchmesser ist der => Punktdurchmesser.
Dieser ist nicht zu verwechseln mit der => Linse/Schweißlinse
CD
Kondensatorentladung (einglisch: Capacitor Discharge)
Spezielle Schweißstromquelle, bei der die Energie in Kondensatoren
gespeichert und für die Schweißung über einen Transformator entladen
wird. Es entsteht ein kurzer Schweißimpuls (wenige ms).
Durch die kurze Schweißzeit entsteht im Werkstück fast nur an der
Schweißstelle selbst Wärme, so dass das umliegende Werkstück „kalt“
bleibt. Verzüge und Oberflächenbeschädigungen werden hierdurch
minimiert. Nachteil ist z.B., dass das mechanische Verhalten der
Maschine sehr wichtig und diese damit teuer ist.
Dauerstrom
In dieser Betriebsart lässt die Schweißanlage bei Startbefehl (z.B.
Fußschalter) den Schweißablauf so lange laufen (wiederholt
Stromzeiten) wie der Startbefehl anliegt. Genutzt wird diese Betriebsart
sowohl zum Rollennahtschweißen als auch für Wärmeaufgaben, z.B.
dem Widerstandslöten.
Siehe auch => Betriebsart
DC
Gleichstrom (englisch: direct current). Wird mit konventionellen Anlagen
als „6-pulsiger“ Gleichstrom oder mit Inverteranlagen („INV-DC“ oder
„MF-DC“) erzeugt.
DIN
Deutsches Institut für Normung. Hat seinen Sitz in Berlin. Hier werden
Normen erarbeitet.
In Deutschland gültige Normen werden mit dem Kürzel DIN
gekennzeichnet.
Heute gibt es kaum noch reine DIN-Normen, meist trifft man heute auf
DIN EN ISO-, DIN ISO- oder (inzwischen seltener) DIN EN-Normen. Dies
hat seinen Grund darin, dass im Interesse der weltweiten Anwendung
(bzw. des weltweiten Handels) bei der Erstellung von Normen Wert
darauf gelegt wird, dass diese möglichst weltweit gültig sein sollen und
nicht nur nationalen Status haben. Dementsprechend werden Normen
heutzutage in international besetzten Gremien zunächst als ISO in
englischer Sprache erstellt und nach Verabschiedung in die Sprachen
der einzelnen Länder übersetzt und dann in Deutschland als DIN ISO,
in England als BS ISO oder in Österreich ÖNORM ISO etc.
Problematisch hierbei ist, dass die in der ISO verwendete Nummer in
den nationalen Normen hin und wieder bereits anderweitig besetzt ist;
Beispiel Buckelnorm: ISO 8167 ist in Deutschland DIN EN 28167, da die
DIN 8167 hierzulande dummerweise bereits für Förderketten
verwendet wurde, also geht DIN EN ISO 8167 im Moment nicht…
Drahtzwischenelektrode, Drahtelektrode
Das Schweißen mit Drahtzwischenelektrode ist eine spezielle Variante
des Rollennahtschweißens. Der Schweißstrom wird von den Rollen auf
einen runden oder speziell profilierten Kupferdraht übertragen und von
dort auf das Werkstück. Unmittelbar nach dem Schweißen wird der
Draht zerhackt und recycelt. Damit steht für die Schweißung eine
immer wieder neue, optimale, Elektrodenarbeitsfläche zur Verfügung.
Anwendung findet das Verfahren beim Überlappnaht- und
Quetschnahtschweißen, z.B. für Konservendosen.
Durchdringung
=> Einschweißtiefe
Durchstrahlungsprüfung (RT)
Verfahren zur zerstörungsfreien Prüfung von Bauteilen auf innere
Fehler (Poren, Lunker, Einschlüsse,,,). Aufgeschmolzene Bereiche, z.B.
Linsendurchmesser, können in der Regel nicht erkannt werden.
DVS-Merkblätter
Eine gute Informationsquelle für die Schweißtechnik
stellen die allgemein erhältlichen DVS-Merkblätter
dar.
DVS-Mitglieder können die Merkblätter kostenlos
abrufen, Nichtmitglieder können sie bei DVS Media
kostenpflichtig bestellen.
DVS-Richtlinien
Lehrgänge des DVS, z.B. Widerstandslehrgänge nach
DVS 2940 … 2949, werden in DVS-Richtlinien definiert.
Diese sind derzeit nur Ausbildungsstätten des DVS
zugänglich.
Eindrucktiefe
=> Elektrodeneindrucktiefe
Einschmelztiefe
Prozentual auf die jeweilige Blechdicke bezogener Wert der angibt, bis
in welche Tiefe das jeweilige Blech aufgeschmolzen wurde. Gängige
Empfehlungen geben eine Soll-Einschweißtiefe von 20…80% an.
Die Ermittlung ist nur im Schliff möglich.
Einschweißtiefe, absolute und relative Einschweißtiefe
Insbesondere bei Kreuzdrahtschweißungen (RB, ISO4063-23) ist die
Einschweißtiefe ein häufig verwendetes Kriterium. Die „Einschmelzung“
der Teile ineinander, also der „Dickenverlust“ während des Schweißens,
als Einschweißtiefe in [mm] ermittelt. Bezieht man diesen Wert
prozentual auf die ursprüngliche Gesamtdicke, so erhält man die
relative Einschweißtiefe in %.
Interessant ist, dass bereits bei einer rel ET = 7% das Maximum der
Scherzugkraft erreicht wird.
Einzelpunktbetrieb
In dieser Betriebsart führt die Schweißanlage bei Startbefehl (z.B.
Fußschalter) genau eine Schweißung aus - auch wenn der Startbefehl
weiter anliegt. Siehe auch => Betriebsart
Elektrode
Stromleitendes Element, das den Schweißstrom und die Elektrodenkraft
auf das Werkstück überträgt. In der Regel besteht sie bei
Stahlschweißungen mittels Punkt- und Rollennahtschweißen meist aus
CuCrZr.
Elektrodeneindrucktiefe
Prozentual auf die jeweilige Blechdicke bezogener Wert der angibt, bis
in welche Tiefe die Elektrode sich in die Blechoberfläche eingedrückt
hat. Die zu erreichende Oberflächengüteklasse definiert hier bestimmte
Maximalwerte, z.B. 10 oder 25%.
Die Ermittlung ist im Schliff oder mit Hilfe eines speziellen Tiefentasters
möglich.
Elektrodenfräser
=> Fräsen der Elektroden
Elektrodenkappe
Elektrode, die als leicht austauschbares Element in Form einer auf einen
Elektrodenschaft aufzusetzenden „Kappe“ ausgeführt ist. Sie wird über
einen in der Regel weiblichen Konus auf den männlichen Konus des
Schaftes aufgesteckt und klemmt sich unter Einwirkung der
Elektrodenkraft darauf fest. Das Lösen erfolgt in der Regel durch eine
Drehbewegung, z.B. mit Hilfe eines Stehbolzenausdrehers.
Genormt sind die Kappen in DIN EN ISO 5821.
Elektrodennacharbeit
=> Fräsen der Elektroden
Elektrodenpflege
Um die Elektrodenarbeitsflächen von der ersten bis zur letzten
Schweißung möglichst gleich zu halten muss in der Regel eine
regelmäßige Nachbearbeitung der Elektroden erfolgen. Dies kann z.B.
durch => Fräsen erfolgen. Der oft empfohlene Einsatz einer Feile ist
allerdings nicht zu empfehlen.
Elektrodenstandmenge
siehe => Standmenge
EN
Europäische Normung. Europaweit gültige Normen werden mit dem
Kürzel EN bezeichnet. Siehe => DIN
Erweichung
Bei Elektroden beschreibt die Erweichung die Reduzierung der
Festigkeit des Elektrodenmaterials durch die Temperatur aus der
Schweißung. => Erweichungstemperatur
Erweichungstemperatur
Temperatur, ab der der Elektrodenwerkstoff dauerhaft seine
ursprüngliche Festigkeit verliert.
Farbeindringprüfung (PT)
Verfahren zur zerstörungsfreien Oberflächenrissprüfung mittels
Eindringmittel und Entwickler
Foliennahtschweißen
Variante des => Rollennahtschweißens, bei dem eine zwischen
Elektrodenrolle und Werkstückoberfläche geführte Folie den Strom in
die Schweißstelle überträgt. Die Folie bleibt an der Werkstoffoberfläche
haften, ist jedoch nicht als Schweißzusatzwerkstoff zu betrachten. Ein
Grund für die Anwendung ist, die Elektrodenarbeitsfläche vor dem =>
Anlegieren zu schützen.
Man unterscheidet weiter in Folienüberlappnahtschweißen und
Folienstumpfnahtschweißen.
Fräsen der Elektroden
Mithilfe eines speziellen Fräskopfes wird die Elektrode spanend
bearbeitet. Derartige Geräte nennt man Elektrodenfräser. In der
Fertigungslinie installierte Fräser werden elektrisch oder pneumatisch
in Drehung versetzt. Für Einzelanlagen und Schweißzangen werden
auch handbetriebene Fräser eingesetzt, z.B. mit einer Ratsche.
Gleichstrom
siehe => DC
HF
Laut einer (!) Definition Frequenzen oberhalb des Hörbereichs, also ab
ca. 20 kHz.
Beim Widerstandsschweißen werden => Inverter mit einer Taktfrequenz
ab 10 kHz häufig der Hochfrequenz zugerechnet.
Hochfrequenz
siehe => HF
Impulsstrommessgerät
Strommessgerät, das speziell für die Anwendung beim
Widerstandsschweißen erforderlich ist. In der Regel sind dies Geräte,
die die kurzzeitigen sowie auch phasenangeschnittenen Wechselströme
korrekt messen und in Bezug auf die für das Widerstandsschweißen
wichtigen Werte auswerten können. Beispielsweise muss der
Stromeffektivwert korrekt berechnet werden.
Mit sonstigen handelsüblichen Universal-Strommessgeräten ist dies in
der Regel nicht möglich.
Inverter
Einfach gesagt eine spezielle Stromquelle mit elektronischer Erzeugung
des Schweißstroms. Dabei wird der Wechselstrom aus dem Netz
zunächst gleichgerichtet, dann in einen Wechselstrom höherer
Frequenz umgewandelt („invertiert“) und einem Transformator
zugeführt. In der Regel wird der Strom für das Schweißen durch
Gleichrichter am Ausgang des Transformators gleichgerichtet, so dass
mit Gleichstrom geschweißt wird „DC-Inverter“. Ein Vorteil ist, dass der
Transformator um so kleiner und damit leichter ausfallen kann je höher
die Frequenz ist.
Hinweis: Es gibt für spezielle Anwendungen auch Wechselstrom-
Inverterquellen „AC-Inverter“.
INV-DC
Eigentlich korrektere, aber unüblichere, Bezeichnung für Stromquellen
bzw. die Art der Erzeugung des Schweißstromes bei Inverter-
Stromquellen. Es sollte zusätzlich noch die Taktfrequenz des Inverters
angegeben werden, etwa „INV-DC 1kHz“ oder „INV-DC 20kHz“, da die
Qualität des erzeugten Schweiß-Gleichstromes abhängig von der
Taktung durchaus unterschiedlich ist.
ISO
International Standardization Organization. Weltweit gültige Normen
werden mit dem Kürzel ISO bezeichnet. Siehe => DIN
Joulesches Gesetz
Von dem Briten James Prescott Joule (*1818 +1889) aufgestellte
Gesetzmäßigkeit, nach der die elektrische Widerstandserwärmung
erfolgt:
Q = I² * R * t
Dabei ist Q die entstehende Wärme, I der Strom, R der Widerstand und
t die Zeit des Stromflusses.
KE, KES
siehe => CD
Keilprüfung
Wurde früher auch „nicht zerstörende Meißelprüfung“ bezeichnet.
Dabei werden die Schweißungen durch das Eintreiben eines in der
Regel flachen Meißels zwischen die Bleche belastet. Beurteilt wird, ob
eine gewisse Eintreibtiefe des Meißels ohne Versagen ertragen wird
oder nicht.
Vor dieser Methode wird gewarnt, da die Aussagekraft nur SEHR
eingeschränkt ist!
Kondensatorentladung
siehe => CD
Kontamination
Verschmutzung der Elektrodenkontaktfläche durch z.B. Öle, organische
Schichten, Oxide, Klebstoff etc. die sich beim Schweißen auf den zu
schweißenden Blechen befanden. Meistens handelt es sich dabei auch
um deren Verbrennungsrückstände.
Krafterzeugungssystem
=> Pneumatik => Hydraulik => Servoantrieb => Kniehebel
Kreuzdrahtschweißung
Variante des Buckelschweißens, bei dem zwei Drähte gekreuzt
aufeinander gelegt und miteinander verschweißt werden. Beispiele:
Betonstahlmatten, Absperrgitter, Gartenzäune, Grillroste,…
Kühlrohr
Ein wichtiges Teil beim Punktschweißen: hierdurch
wird das Kühlwasser möglichst nahe an das
Bohrungsende des Kühlkanals in der Elektrode (bzw.
an die Elektrodenkappe) geführt. Sehr wichtig für ein
langes Elektrodenleben!
Linse
siehe => Schweißlinse
Linsendurchmesser
Durchmesser des aufgeschmolzenen und wieder erstarrten Bereiches
einer Punkt-/Buckel- oder Rollpunktnahtschweißung. Ermittlung ist NUR
im Schliff möglich!
Linseneindringtiefe
=> Einschmelztiefe
Magnetpulverprüfung (MT)
Verfahren zur zerstörungsfreien Oberflächenrissprüfung mittels
Magnetjoch und Prüfemulsion
MF
Laut einer (!) Definition Frequenzen innerhalb des Hörbereichs, also im
Bereich von einigen kHz.
Beim Widerstandsschweißen werden meist => Inverter mit einer
Taktfrequenz von 1 kHz verwendet.
MF-DC
Leicht irreführende Bezeichnung für Stromquellen bzw. die Art der
Erzeugung des Schweißstromes bei Inverter-Stromquellen, die mit
=>MF arbeiten. Tatsächlich geschweißt wird in der Regel mit
Gleichstrom, nicht mit einem mittelfrequenten Strom.
Hinweis: Es gibt auch Quellen mit höherer Taktfrequenz, die dann
eigentlich als HF-DC bezeichnet werden müssten…
Der Begriff =>INV-DC wäre zur Bezeichnung dieser getakteten
Stromquellen eigentlich die bessere Wahl, hat sich aber bislang leider
noch nicht durchgesetzt.
Mittelfrequenz
siehe => MF
[ms], Millisekunden
Zeiteinheit. 1 ms ist 1/1000 s (0,001 s).
Bei Inverter-Schweißanlagen wird die [ms] für die Einstellung der Zeiten
benutzt.
Meißelprüfung
Prüfmethode, bei der die Schweißung mithilfe eines speziellen =>
Prüfmeißels in der Regel bis zum Bruch belastet wird. Die nicht
zerstörende Variante bezeichnet man als => Keilprüfung
Nachhaltezeit, Nachpresszeit
Synonym verwendete Begriffe für die Zeit nach dem Stromfluss, in der
die Schweißung unter Krafteinwirkung erstarrt. Einstellung an der =>
Schweißsteuerung.
Periode [Per]
Zeiteinheit. 1 Per ist bei einer Netzfrequenz von 50 Hz 1/50 s (0,02 s = 20
ms).
Bei Wechselstrom-Schweißanlagen wird die [Per] für die Einstellung der
Zeiten benutzt.
ACHTUNG! Bei abweichender Netzfrequenz, beispielsweise 60 Hz in den
USA, beträgt die Dauer 1 Periode (1 cycle) 1/60 s = 0,017 s = 17 ms !
periodisch
Unter einem periodischem Ablauf versteht man einen sich in immer
gleicher Form wiederholenden Vorgang. Dies ist beispielsweise die
Wiederholung der Halb-/Vollwellen beim Wechselstrom.
Potentialsondenverfahren
Prüfmethode aus der allgemeinen Werkstofftechnik. Wird gelegentlich
auch für das Widerstandsschweißen propagiert, hat sich jedoch nach
unseren Tests bisher verfügbarer Geräte als nicht geeignet erwiesen.
PrepLap
Seltener eingesetzte Variante des
Rollennahtschweißens. Ziel ist, insbesondere bei
dickeren Blechen, die Verdickung an der
Überlappungsstelle möglichst gering zu halten. Dafür
wird einerseits eine Quetschnahtanordnung gewählt,
andererseits werden die innenliegenden Blechkanten
verdünnt bzw. angeschrägt. Das kann entweder
spanabhebend oder durch walzen realisiert werden.
Pressstumpfschweißen RPS
Schweißprozess, der Teile im Stumpfstoß verbindet. Hierbei wird die
Erwärmung/das Aufschmelzen durch konduktive
Widerstandserwärmung erzeugt.
Kennzeichen ist ein ruhiger Verfahrensablauf, in der Regel ohne
Spritzer, ähnlich dem Buckelschweißen. Von größter Wichtigkeit ist eine
sorgfältige Vorbereitung der Stoßflächen.
Eingesetzt wird es bei fast beliebigen Querschnittsfomen bis zu etwa
1000 mm² . Vereinzelt gibt es auch Anwendungen bis zu ca. 2500 mm².
Neben Stahl wird auch z.B. Kupfer sowie Aluminium geschweißt.
Eine Alternative zum Pressstumpfschweißen ist das =>
Abbrennstumpfschweißen.
Prüfmeißel
Gabelförmiger Meißel mit definierten Abmessungen, um Punkt- und
Buckelschweißungen an Blechen zerstörend zu prüfen. Der Prüfmeißel
ist in 2 Größen genormt.
Punktdurchmesser
Durchmesser des „Butzens“ oder der Bruchfläche an einer mechanisch
zerstörten Punkt-/Buckel- oder Rollpunktnahtschweißung. Setzt die
Anwendung eines geeigneten zerstörenden Prüfverfahrens sowie
Erfahrung beim Ausmessen voraus.
Punktschweißen
Schweißprozess, mit dem punktförmige Verbindungen erzeugt werden
können. ;am unterscheidet z.B. Widerstandspunktschweißen, MAG-,
WIG- oder Plasmapunktschweißen, Laserpunktschweißen,
Reibpunktschweißen…
Quetschnahtschweißen
Variante des => Rollennahtschweißens, bei der die Überlappung der
Schweißteile klein gewählt wird (typisch: ca. 0,5…2 * Blechdicke), so dass
es zu einer vollflächigen Verschweißung -ohne Spalt- kommt.
Einsatzbereiche: Konservendosen, Fässer, Spülbecken…
Randabstand
Abstand der Punktmitte von einer Blechkante. Es wird empfohlen
diesen Abstand mit mindestens 1,25 mal dem Punktdurchmesser zu
wählen.
Reihenpunktbetrieb
=> Serienpunktbetrieb
Reparaturschweißanlage
=> Automatikbetrieb => Wechselarm
Resthöhe
siehe Rückverformung
Rollennahtschweißen
Widerstandsschweißverfahren, bei dem der Strom mit Hilfe von
rollenförmigen Elektroden auf die Werkstücke übertragen wird. Es
können sowohl dichte Nähte als auch in einer Reihe stehende
Einzelpunkte (Rollpunktnähte) erzeugt werden.
Man unterscheidet verschiedene Varianten:
=> Überlappnaht
=> Quetschnaht
=> Folienüberlappnaht
=> Folienstumpfnaht
=> RS mit Drahtzwischenelektrode
=> RS mit Kantenvorbereitung
Alle Varianten haben ihre Besonderheiten, mit denen man sich
individuell auseinandersetzen muss.
Rückverformung
Beschreibt die Deformation des Schweißteils vor bzw. während des
Buckelschweißprozesses.
Die (Buckel-)Resthöhe ist dabei die Höhe, die nach Aufbringen der
Elektrodenkraft (vor Schweißstrom) im kalten Zustand erreicht wird. Das
Maß wird prozentual bezogen auf die Ausgangshöhe des unbelasteten
Buckels. Dieses Maß ist i.d.R. nur bei geprägten Buckeln (z.B. DIN EN ISO
28167) von Interesse und sollte etwa 50…80% betragen.
Auch wird oft der beim Schweißen zurückgelegte Weg oder die
Resthöhe des Teils nach dem Schweißen als Qualitätskriterium
herangezogen.
Schälprüfung
Prüfmethode, bei der eine Schälbelastung auf die Schweißverbindung
ausgeübt wird.
Früher wurde diese Methode auch als Abrollprobe bezeichnet.
(fälschlicherweise wird dies auch häufig noch als Ausknöpftest
bezeichnet)
Schweißlinse
Aufgeschmolzener Bereich bei einer Punkt-, Buckel- oder auch
Rollennahtschweißung. Im angeätzten Schliff in der Regel gut
erkennbar.
Schweißroboter
=> Wechselzange
Schweißsteuerung
EIne Steuerung, die Funktionen für die speziellen Belange des
Widerstandsschweißens zur Verfügung stellt.
In der Regel werden mindestens Vorhaltezeit, Schweißzeit und
Nachhaltezeit sowie der Schweißstrom eingestellt. Sie verfügt über die
erforderlichen Ein- und Ausgänge um die Komponenten der
Widerstandsschweißmaschine anzusteuern.
Je nach Steuerungsausführung können noch zahlreiche weitere
Funktionen vorhanden sein, bis hin zur Überwachung und adaptiven
Regelung der Schweißung
Schweißstrom
Strom, der die Schweißung bildet. In der Regel bezeichnet man damit
nur den Hauptstrom..
(Achtung: der Messwert über die ganze Schweißung, incl. z.B. Vor- und
Nachwärmzeiten wird allerdings auch oft einfach als Schweißstrom
bezeichnet!, was nicht ganz korrekt ist)
Die Einstellung erfolgt bei einer => KSR direkt in A oder kA, ansonsten
als Skalenwert in % oder %o.
Schweißzeit, Stromzeit
Diese Begriffe werden in der Regel synonym benutzt und bezeichnen
die Zeit, in der der Schweißstrom (Hauptstrom) fließt.
Feinsinnigere Definitionen machen hier einen Unterschied, an
Steuerungen findet man aber beide Begriffe für die Zeitdauer des
Hauptstromes.
Die Einstellung erfolgt bei => AC- und konventionellen DC-Anlagen in
[Per], bei => Inverter-Anlagen (=> MF-DC) in [ms].
Serienpunktbetrieb
In dieser Betriebsart führt die Schweißanlage bei Startbefehl (z.B.
Fußschalter) einzelne Schweißung aus solange der Startbefehl anliegt.
Die Pause zwischen den einzelnen Schweißabläufen bestimmt die
Einstellung der => Offenhaltezeit.
Siehe auch => Betriebsart => Einzelpunktbetrieb
Servoantrieb
=> Krafterzeugungssystem
Standmenge
Anzahl der Punkt- oder Buckelschweißungen mit zufriedenstellender
Schweißqualität, die mit einer neuen (oder nachgearbeiteten) Elektrode
gemacht werden können bevor ein Austausch oder Nacharbeit erfolgen
muss.
Standlänge
Nahtlänge mit zufriedenstellender Schweißqualität, die beim
Rollennahtschweißen mit einem Elektrodenrollensatz gemacht werden
kann bevor eine Nacharbeit/Austausch erfolgen muss.
Standzeit
Ist ein Begriff aus dem Bereich des Schmelzschweißens - wird beim
Widerstandsschweißen nicht benutzt!
siehe => Standmenge, => Standlänge
t
Blechdicke (englisch: thickness) . Wird in der Regel in [mm] angegeben.
Überlappung
Beschreibt die Breite z.B. eines Flansches, an dem zwei Blechteile
aufeinander liegen. Im einfachsten Fall ist die Überlappung gleich dem
doppelten =>Randabstand,
Ultraschallprüfung
Zerstörungsfreies Prüfverfahren, bei dem ein hochfrequentes
Schallbündel in das Werkstück eingekoppelt und aus der Echofolge auf
die Qualität der Schweißung geschlossen wird. Die Aussagefähigkeit ist
in der Regel stark von der Erfahrung des Prüfpersonals abhängig. Die
Entwicklung von Geräten mit Arrayprüftechnik macht die Bewertung
inzwischen einfacher, aber auch nicht in allen Fällen zweifelsfrei.
Vorhaltezeit, Vorpresszeit
Synonym verwendete Begriffe für die Zeit, die an der Steuerung
eingestellt wird um den vollständigen Kraftaufbau zu erreichen.
Ob innerhalb dieser Zeit die volle Kraft erreicht wird hängt allerdings
von vielen Faktoren ab…
Die richtige Wahl ist eminent wichtig, um Spritzer im Schweißprozess zu
vermeiden.
Einstellung an der => Schweißsteuerung
Widerstandsbolzenschweißen
Eigentlich eine Variante des Buckelschweißens, hat aber eine eigene
Ordnungsnummer: ISO 4063-26
Vorteil gegenüber den Lichtbogenbolzenschweißverfahren ist, dass die
Schweißung praktisch spritzerfrei ablaufen kann und dadurch die
Wulst- und Gratbildung minimiert werden kann. Sehr gut also für
Sichtteile im Edelstahlbereich (z.B. Küchenutensilien).
Wechselarm
=> Reparaturanlage
Wechselzange
=> Schweißroboter
Widerstandspunktschweißung
Widerstandsschweißverfahren für Punktschweißungen, bei dem die
Konzentration des Schweißstroms durch die Form der Elektroden
erfolgt.
Widerstandsschweißverfahren
Schweißverfahren, bei denen die erforderliche Erwärmung durch einen
hohen Stromfluss durch das Material erfolgt. Dabei wird die Wirkung
sowohl der Material- als auch der Kontaktwiderstände ausgenutzt. Die
Wärmebildung erfolgt auf Basis des Jouleschen Gesetzes.
Wirbelstromprüfung
Prüfmethode, mit der Widerstandspunktschweißungen zerstörungsfrei
prüfbar sein sollen. Eigene Tests konnten bislang nicht durchgeführt
werden. Vor Einsatz in der Praxis sollte auf jeden Fall eine kritische
Überprüfung der Aussagefähigkeit vorausgehen.
In 2021 wurde ein erstes speziell für die
Widerstandspunktschweißprüfung entwickeltes Gerät (Asien) bekannt,
das wir derzeit im Test haben.
zfP
Zerstörungsfreie Prüfung. Beim Widerstandsschweißen nur mit
eingeschränkter Aussagefähigkeit einsetzbar. Aussagekräftigste
Variante ist in der Regel eine spezielle Variante der Ultraschallprüfung.
zP
Zerstörende Prüfung. Kann als Werkstattprüfverfahren oder als
Laborprüfverfahren angewendet werde. Es sind jeweils verschiedene
Varianten möglich.
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Monatliches Update
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